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Seine Fähigkeiten einsetzen und Gutes tun

Adrian

Adrian ist 19 Jahre alt und hat einen Hauptschulabschluss. Er macht eine Ausbildung zum examinierten Krankenpfleger in Aachen und arbeitet mit demenziell erkrankten Menschen. In seiner Schulzeit hat er mehmals am Boys'Day teilgenommen.

Wie hast du den Boys'Day in Erinnerung?

Das war in der sechsten Klasse. Eva Köhl war in der Schule und hatte den Boys'Day vorgestellt. Ich habe mir gedacht, da mache ich mit. Erstens kann man selber Erfahrungen sammeln, und zweitens weiter über seinen Horizont hinausgucken. Mit 13 Jahren war ich noch nicht soweit, dass ich wusste, was ich später mal machen möchte.

Und findest du den Boys’Day wichtig?

Ich finde es sehr wichtig, den Boys'Day zu machen, weil man Leuten, die eine soziale Ader haben, es aber noch nicht wirklich für sich entdeckt haben, zeigen kann "ihr könnt eure Fähigkeiten vernünftig einsetzen und dabei dann auch noch was Gutes tun“. Das kommt dann auch sicher gut, wenn man nur einen Hauptschulabschluss hat und in die Bewerbung reinschreibt, dass man sich sozial engagiert.

Was gefällt dir an deinem Beruf besonders gut?

Der Umgang mit den Menschen. Gerade mit den demenziell erkrankten Leuten ist es noch mal eine ganz andere Arbeit: Wenn dich jemand für seinen Ehemann hält oder für den Bruder braucht das verdammt viel Einfühlungsvermögen um dann nicht die ganze Welt in tausend Scherben zu zerbrechen für diese Leute. Gerade bei diesen Leuten die Ressourcen zu wecken, die sie noch übrig haben, um so für sie einen perfekten Lebensabend zu gestalten, macht mir viel Spaß.

Hattest du schon immer diesen Berufswunsch?

Früher wollte ich eigentlich eher zum Bund. Ich muss mal kurz zurückrechnen… 2009, da war der erste Boys’Day und wir waren schon vorher über meine Schule in diesem Altenheim gewesen. Da habe ich mir gedacht, kannst du ja mal anfragen,  ob du da ein Praktikum machen kannst oder den Boys'Day. Das klappte dann auch perfekt: Ich habe den Boys'Day dort gemacht und zwei Wochen später dann noch ein einwöchiges Praktikum. Ein Jahr später habe ich noch mal drei Wochen Praktikum dort gemacht und dann wollte ich da eigentlich gar nicht mehr weg, weil ich mich dort so wohl gefühlt habe.

Wie bist du überhaupt auf den Beruf Altenpfleger gekommen? Hat dich jemand darauf hingewiesen?

Eigentlich nicht, das war eher so ein Gedanke "ja, kann ich mal machen, muss ich  nicht zur Schule gehen für einen Tag, gehe ich mal gucken wie es da so ist“. Es hat mir ganz gut gefallen und mir wurde dann auch schon nach meinem ersten Praktikum zugesagt, dass ich mit dreizehn Jahren ein unglaubliches Empathievermögen besitzen würde und so bin ich dann daran kleben geblieben.

Boys'Day-Initiative in Aachen: ax-o.org

10.09.2015

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