Wahrnehmungen sind unser Fenster zur Welt. Doch wie entstehen sie? Was vermitteln sie uns? Ist etwas wahrzunehmen im Kern dasselbe wie ein Foto von der Umgebung zu machen? In welchem Maße konstruieren unsere Gehirne uns eine eigene Welt, die von der Welt anderer Personen verschieden ist? Welche Rolle spielt unsere kulturelle Prägung für das Wahrnehmen der Welt?

Wahrnehmungen sind die Grundlage unseres Verstehens: Wir bauen uns ein Modell von der Welt, von uns selbst und von anderen Personen. Dazu erzählen wir Geschichten, unterrichten unsere Kinder in Schulen, damit sie ein gutes Verständnis der Welt entwickeln. Aber: Wenn wir die Welt schon verschieden wahrnehmen, wie können wir zu einem geteilten Verständnis der Welt gelangen? Oder bleibt ein gemeinsames Verstehen ein Wunschtraum? Ist vernünftiges Denken der Schlüssel, um ein geteiltes Weltbild zu erreichen? Wie können wir vernunftorientiertes Denken und einen rationalen Diskurs entwickeln und bewahren, wenn Wahrnehmungen kulturabhängig und individuell sind?